Es gibt sie, die Highlightspiele in einer Saison. Und sowohl die Mannschaft als auch die Fans brauchen solche Spiele. Frisch Auf steht nach einer enttäuschenden Vorsaison auf Tabellenplatz fünf und trotzdem hält sich die Begeisterung im Umfeld der Fans in Grenzen. Meiner Meinung nach ist ein Grund dafür das Fehlen eben solcher Highlightspiele. Spiele, nach denen man als Fan mit einem Adrenalinpegel bis zur Stirn die Halle verlässt.
MT Melsungen – Frisch Auf Göppingen, direktes Duell um den Tabellenplatz fünf. Und eben dieses Spiel entwickelte sich für Frisch Auf zu einem dieser Highlightspiele. Klar, daß es um die Wurst ging, war allen bewusst. Das aber dann auch auf die Platte zu bringen ist die andere Seite der Medaille. Und eine (auch hohe) Niederlage hätte niemanden überrascht.
Doch es kam anders. Frisch Auf stand von Anfang an hochaggressiv in der Abwehr. Der Angriffsmotor stotterte zwar ein bißchen, Spielmacher Tim Kneule setzte sich aber ein ums andere Mal durch und führte sein Team zum 4:5. Dann drehte Melsungen, angetrieben vom starken Ex-Göppinger Momir Rnic das Spiel und ging seinerseits mit 11:8 in Führung. Göppingen gab sich jedoch nicht auf und kämpfte sich zur 14:15 Halbzeitführung.
Direkt nach Wiederanpfiff kassierte Felix Lobedank nach einer unglücklichen Abwehraktion die rote Karte. Da Kevynn Nyokas verletzt fehlte, stand Frisch Auf nun ohne Linkshänder im Rückraum da. Tim Kneule rutsche halb halbrechts und Mimi Kraus ersetzte ihn als Spielmacher auf Mitte und als Torschütze – reihenweise schlugen die Schlagwürfe im Melsunger Tor ein. Frisch Auf führte mit 18:23 doch der Sieg war noch lange nicht in trockenen Tüchern. Es wurde hektisch – viele Zeitstrafen auf beiden Seiten und plötzlich klopfte die MT beim 26:27 wieder an. Dann jedoch parierte Primoz Prost einen Strafwurf von Johannes Sellin und blieb im Tor. Die richtige Entscheidung von Coach Magnus Anersson: Prost nagelte das Tor in den letzten fünf Minuten zu und die Göppingen konnte nun locker den 27:32.Sieg herausspielen.
Was, meiner Meinung nach, nicht unerwähnt bleiben darf ist die Anzahl der technischen Fehler von Frisch Auf – diese tendierte gegen Null. Absolut erfreulich und sicher auch einer der Schlüssel zum Sieg.