Was für ein irre Meisterschaftsfinale in der Handball Bundesliga!
Die Ausgangslage: Die Rhein-Neckar Löwen und der Rekordmeister THW Kiel liegen vor dem letzten Spieltag punktgleich auf den ersten beiden Plätzen der Tabelle. Bei Punktgleichheit entscheidet das Torverhältnis und hier liegen die Badener sieben Tore besser als die Zebras. Die Rhein-Neckar Löwen müssen in Gummersbach antreten, Kiel trifft zu Hause auf den vermeintlich schwierigeren Gegner, die Füchse Berlin.
Daß beide Titelaspiranten ihr Spiel gewinnen würden, stand außer Frage. Es ging lediglich um die Höhe des Sieges. Wollte der THW Meister werden, musste er mit acht Toren mehr gegen die Füchse gewinnen als die Rhein-Neckar Löwen gegen Gummersbach. Während der THW eben genau so spielte und Tor um Tor gegen die Füchse vorlegte vergaßen die Badener irgendwie ihre Abwehr. Kiel führte zur Halbzeit mit 17:8, die Löwen hatten zwar 21 Tore geworfen, aber auch 19 kassiert. Zur Halbzeitpause war das Meisterschaftsrennen untenschieden – Kiel und Mannheim hatten exakt das selbe Torverhältnis.
Während die Kieler in der zweiten Hälfte genau so weitermachten, wie in der ersten, drehten nun auch die Löwen auf. Innerhalb kürzester Zeit spielten sie sich einen Acht-Tore-Vorsprung heraus. Die gastgebenden Gummersbacher drohten nun einzubrechen (so wie die Füchse in Kiel) und den Badenern den Weg zum Titel zu bereiten. In den Augen der Gäste blitzte nun bei jedem erzielten Tor der Gedanke an die Meisterschaft auf und entsprechend wurde jedes Tor bejubelt. Die Gummersbacher Fans, die ihre Mannschaft pausenlos nach vorne trieben, rieben sich jedoch verwundert die Augen: Ihre Mannschaft gab sich keineswegs auf und hielt nach wie vor dagegen. Mit einem starken Matthias Puhle im Tor, der einige freie Würfe der Gäste parierte verkürzten die Gummersbacher den Rückstand sogar wieder.
Ungefähr fünf Minuten vor Schluß war der THW Kiel zum ersten Mal (Zwischenstands-) Meister und gab den Titel bis zum Ende nicht mehr ab. Schlußendlich gewinnt der THW Kiel mit 37:23 (14 Tore) gegen die Füchse, den Rhein-Neckar Löwen gelingt ein 40:35 (5Tore). Somit hat der THW ein um zwei Tore besseres Torverhältnis und ist damit Deutscher Meister 2014!
Was für ein Spiel in Gummersbach: im Gegensatz zu den zahlreichen Gastgebern der Löwen und des THW der letzten Wochen ließ sich der VfL eben nicht abschießen, die Gummersbacher Fans quitierten dies mit einer Unterstützung, als ginge es für sie selbst um den Meistertitel. Manager Thorsten Storm legte sein Handy während des Spiels kaum beiseite, um immer den Spielstand in Kiel im Auge zu behalten. Kim Ekdahl du Rietz schaute in jedem Angriff in den Badener Fanblock um sich mit seinem Informanten per Zeichensprache per den Spielstand in Kiel auszutauschen.
Danke an die Rhein-Neackr Löwen und den THW Kiel für das irrste Meisterschaftsfinale, an das ich mich erinnern kann!
Die Bilder vom Spiel: