Die Sagrada Familia in Barcelona – ein beeindruckendes Bauwerk. Nein, mein Stil ist es definitiv nicht, ich mag es eher schlicht und clean. Und schlicht und clean ist die Architektur von Gaudi sicher nicht. Eher überladen und unkonventionell. Und trotzdem mochte ich die Sagrada Familia auf Anhieb.
Mit dem Bau wurde 1882 begonnen, 2010 war dann der Innenraum so weit, daß die Kirche von Papst Benedikt geweiht wurde. 2026, zum 100. Todestag von Gaudi soll die Sagrada dann vollständig fertiggestellt werden.
Wer die Sagrada Familia auch mal von innen sehen möchte, dem sei eine Vorbuchuchung der Eintrittskarten über die Homepage empfohlen. Du erhälst dann ein Ticket als PDF – einfach auf dem Handy abspeichern und an den Massen vorbeispazieren. Für den Audioguide hätten wir dann aber trotzdem eine halbe Stunde anstehen müssen – also wenn Du gar keine Lust auf Warten hast: lass den Audioguide weg.
Das Kugelpanorama aus der Sagrada Familia
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Zur Entstehung
Für die Technikinteressierten ein bisschen zur Entstehung des Panoramas:
Zu einem Plan gehört manchmal einfach auch ein bisschen Glück, dass diese genau so aufgeht. In der Regel sind an solchen Touristenstandorten Aufnahmen mit Stativ nicht erlaubt – in der Sagrada Familia wollte ich bei normalem Betrieb auch keines aufbauen – bei dieser Menge an Menschen wäre garantiert, daß ständig jemand über selbiges stolpert. Außerdem war ich dieses Jahr zu sowieso faul, mein Stativ durch ganz Barcelona zu schleppen. Also bleibt nur freihand.
Normalerweise nehme ich Kugelpanoramen mit einer Brennweite von 11mm auf. Hier ging ich dann aber auf die 8mm. Klar, ich verliere an Auflösung aber ich habe noch etwas mehr „Futter“ an den Bildrändern, um die Ungenauigkeit – mit der ich mich selbst um den Nodalpunkt drehe – ausgleichen zu können. Zumindest steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich tatsächlich überall eine Überdeckung habe.
Gleichzeitig sind die Helligkeitsunterschiede zwischen den Glasfronten und dunklen Ecken extrem, sodaß man um eine Belichtungsreihe nicht herumkommt. Als größtmögliche Blende hatte ich mir die 5.6 gesetzt, dann suchte ich nach einer passenden ISO/Verschusszeit-Kombination für das hellste Bild. ISO 5000 liefert bei der Canon 5DIII noch gute Ergebnisse (wobei man das Rauschen schon sieht) und die Verschlusszeit 1/60 lies die dunklen Bereiche nicht absaufen – gleichzeitig war ich der Meinung, daß man 1/60 noch freihand fotografieren kann, selbst wenn nicht die Ruhe in Person ist.
Also eine Dreier-Belichtungsreihe so eingestellt, dass auf dem hellsten Bild die Lichter nicht ausfressen. Tatsächlich tun sie es leicht, beim Betrachten des Displays vor Ort aber war ich der Meinung, dass nicht. Es ergab sich dann ein Abstand von 1 2/3 Blendenstufen.
Dann hilft wieder die Schießausbildung bei der Bundeswehr: während dem langsamen Ausatmen die drei Bilder für die Belichtungsreihe „schießen“ – sorgt für eine ruhigere Hand wenn man nichts zum Anlehnen hat. Den Körper um 120° gedreht (einfach pi mal Daumen) und die nächste Reihe. Zur Sicherheit hab ich das Ganze dann drei Mal gemacht. Dann noch den Boden und fertig.
Die Aufnahmen dann in ptGUI zusammengerechnet (digital blending) und kurz gejubelt – keine Löcher an den entscheidenden Stellen und das Pano konnte auch ohne gröbere Fehler zusammengestitcht werden. Nur bei der Aufnahme des Bodens hatte ich nicht aufgepasst und ein Loch produziert. Das Loch zusammen mit der Tatsache, daß mir Menschen durch die Aufnahme spazierten, führte zu einem erhöhten Retuscheaufwand. Für das Ausgangsmaterial bin ich mit dem Boden einigermaßen zufrieden. Perfekt ist aber anders ….
Ich finde das Panorama, dafür daß es freihand aufgenommen wurde fantastisch. Weiter so!
Ich habe im Sommer mit einem selbstgebasteltem Schnurstativ (google mal nach dem „Philopod“) fotografiert und war begeistert von den guten Stitchingergebnissen.
Hallo Mark!
Danke Dir!
Hatte ich mir vor dem Urlaub noch überlegt fand dann aber keine Muse, das vorher auszuprobieren. Daher einfach mal auf gut Glück freihand. Das mit der Lotschnur werd ich aber definitiv mal antesten!
Klasse Copterpanos übrigens auf Deiner Seite!
Grüßle
Harry
.. absolute Spitze …. hast du sehr gut gemacht … nach etlichen heftigen Diskussionen mit dem Security Personal wurde mit erlaubt , daß ein Monopod kein Stativ ist und ich meine Camera darauf festmachen durfte und dann damit fotografieren konnte ….
Danke Dir, Wolfgang!
Genau auf solche Diskussionen hatte ich keine Lust und hab ein auf gut Glück ohne „Stativ“ fotografiert.
Gibts Dein Ergebnis irgendwo im Netz?
Grüßle
Harry
Respekt! Das ein Freihand Panorama am Ende doch so hervorragend aussehen kann verdient wirklich Anerkennung. Vielleicht sollte ich mir eine ähnliche Technik angewöhnen, das würde mir in den Bergen das Stativ ersparen ?
Danke fürs zeigen!
Danke Dir, Sebastian!
Musst halt mit dem Risiko leben können, dass Du Dich beim Abschätzen von 120° vermessen hast …. 😉
Grüßle Harry
Hallo Harry
Vielleicht solltest du einmal prüfen lassen ob die im vorigen Leben nicht doch ein Profi-Fotograf warst… Ich glaube nicht, das dir das (ohne Stativ und in dieser Qualität) so schnell jemand nachmachen kann. Klasse Arbeit und ganz großes Kino!
Beste Grüße,
Willy
Hallo Willy,
vielen Dank!
Da „draußen“, also in der weiten Welt der Internets gibts so viele, die das noch zehnmal besser können als ich – aus dem Hubschrauber raus, mit Gleitschirm usw. Ich bin da nur ein relativ kleines Licht! 😉
Grüßle
Harry