Dein Standort ist entscheidend für gute Sportfotos aber auch für Fotos, die Dich von anderen abheben.
Biete dem Zuschauer eine andere Perspektive
Obiges Bild stammt aus dem Spiel der Füchse Berlin gegen den HSV Handball. Ich war 2009 als Zuschauer dort und hatte meine Kamera dabei. Ja, sieht halt aus, wie ein Foto, das ein Zuschauer gemacht hat. Damit lockst Du aber niemanden hinterm Ofen vor. In der heutigen Zeit kann das jeder Zuschauer mit seinem Smartphone.
Im Gegensatz dazu ein aktuelles Bild aus dem Spiel der Rhein-Neckar Löwen gegen FRISCH AUF! Göppingen:
Diese Perspektive kann der normale Zuschauer nicht abbilden – auch nicht, wenn er seine Spiegelreflex mitgebracht hat. Bei professionellen Veranstaltungen ist dieser Bereich den akkreditierten Fotografen vorbehalten. Bei Sportveranstaltungen von Amateuren musst Du aber nur Deinen Hintern von der Tribüne runter bewegen und Dich an den Spielfeldrand stellen.
Aber selbst bei professionellen Sportveranstaltungen wie zum Beispiel dem 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring gibt es einige Stellen, an denen man auch als nicht akkreditierter Fotograf an gute Bilder kommt. Man muss sich nur vorher informieren oder selbst solche Stellen suchen. Links ein normales Zuschauerfoto, rechts ein Foto vom Eingang Nordschleife. Das rechte Foto ist deutlich spannender … 😉
Sitzen, knien oder liegen – nicht stehen
Nee, natürlich sollst Du Dich nicht an den Rand stellen – geh runter! Wir hatten es oben schonmal: andere Perspektive bieten: der durchschnittliche Erwachsene sieht die Welt aus ungefähr 1,80 Metern Höhe. Wenn Du runter gehst, hast Du schon wieder eine Abweichung zur Normalperspektive und Dein Bild wird interessanter.
Ich habe in der Regel mein Campinghockerchen zum Sitzen dabei. Profis wie Ulf Duda oder Lukas Schulze liegen aber mehr, als daß sie sitzen. Voller Einsatz für das perfekte Foto! 😉
In welche Richtung geht die action?
Klar, beim Handball in Richtung Tor, beim Basketball zum Korb. Aber beim Turnen? Wenn Du die Sportart kennst (dazu folgt noch ein gesonderter Tipp), weißt Du das. Mir fehlt im Turnen die Erfahrung. Aber ein befreundeter Fotograf gab mir mal den Tipp, daß Turner immer in Richtung Kampfgericht turnen (ok, klingt logisch – die bewerten ja schließlich). Positionier Dich also so nah wie möglich am Kampfgericht und die Athleten turnen zu Dir!
Auch wenn Du nicht unbedingt die reine Spielaction festhalten willst, sondern zum Beispiel jubelnde Spieler, kannst Du Deinen Standort entsprechend auswählen. In der Regel jubeln Sportler zu einem Bezugspunkt. Also zum Beispiel in Richtung der Tribüne, auf der der eigene Fanclub sitzt oder in Richtung der Mannschaftskameraden. Positionier Dich also vor oder hinter diesen Bezugspunkten und die Sportler werden in Deine Richtung jubeln.
Noch ein Standortthema: sei woanders als die andern
Der Fotograf ist irgendwie ein Rudeltier. Bei Sportveranstaltungen ist es meist recht auffällig, dass sich ein Fotografenpulk an irgendeiner Stelle bildet. Mag sein, daß es dort was Interessantes gibt. Aber nachher haben zehn Fotografen das gleiche Foto. Such Dir einen anderen Standpunkt, als die anderen – dann hast Du Fotos, die keiner hat.
Wenn Du andere Fotografen fotografiert hast Du andere Bilder als alle anderen.
Der Beitrag „Standort und -höhe“ ist Teil 1 der Artikelserie „10 Tipps für bessere Sportfotos„.
10 Tipps und Anregungen zum Nachdenken, Nachmachen und Diskutieren.
Ich fotografiere viel Handball, daher beziehen sich viele Beispiele auf die Sportart Handball. Die meisten Beispiele lassen sich aber problemlos auf andere Sportarten übertragen.
Auch habe ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen – hast Du eine Ergänzung oder eine andere Meinung? Ich freu mich auf Deinen Kommentar!
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